Karmeliterplatz 4a: Unterschied zwischen den Versionen

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==Projekt Pfauengarten==
==Projekt Pfauengarten==


Zweigeschossiges Renaissancehaus, das mit seinem markanten, breitgelagerten und tief über eine ehemalige Reiche herunter reichenden Schopfwalmgiebel wesentlich das charakteristische Erscheinungsbild der Kai-Häuserzeile bestimmt. Es wurde in der 2.Hälfte des 16.Jhs. mit Hofgebäuden errichtet. Der erste Besitzer, Hans Mitermülner, wurde schon 1596 genannt, später war das Haus im Besitz von Lederern.  
Der "Pfauengarten" hat seinen Namen erst in den letzten Jahrzehnten erhalten. Nachdem das Landes-Gendarmeriekommando in die Straßganger Straße umgezogen war, übernahm das Land Steiermark das Areal und machte einen Gratis-Parkplatz für seine Beamten daraus. Einigen "durchgebrannten" Pfauen gefiel das Gelände, und sie blieben. Ursprünglich war das Freigelände als Teil des Basteien-Systems des 16. und 17. Jahrhunderts entstanden und gehörte zum Karmeliterkloster. Beim Aushub für die Tiefgarage entdeckte man hier die älteste "Siedlung" von Graz aus Steinzeit und Urnenfelderzeit, und auch die älteste Skulptur, "Graziella" genannt, wurde gefunden. Die Freilegung der Kurtine, der langen Mauer zwischen Karmeliter- und Burgbastei, war ein weiterer Höhepunkt der Ausgrabungskampagne.


 
''Kommentar: Der Pfauengarten war für das in den 1980er Jahren geplante "Trigon-Museum" in Bauland umgewidmet worden. Nachdem das Kunsthaus dort abgesagt wurde, hat die Stadt auf eine Rückwidmung "vergessen". Dann kam die 2004 eröffnete Tiefgarage, die u.a. durch ein Baurecht finanziert wurde. Damit war das Schicksal des Pfauengartens besiegelt. Das nun vorliegende Projekt wurde dann "gemeinsam" entwickelt: Denkmalamt, Altstadtkommission, Stadtplanung und Stadtbaudirektion haben mitgewirkt. Es wurde mehrfach Kritik an dem Ergebnis geübt und das Projekt als "scheußlich" bezeichnet, auch der frühere Grazer Stadtplanungschef hat sich dieser Meinung angeschlossen. Allerdings: Wenn man heute vom Uhrturm auf den Karmeliterplatz schaut, sieht man schon die hässliche neue Dachkonstruktion des Landesjugendamts, bei der auch die Altstadtschützer schon kläglich versagt haben. Also, wenn es noch ein bisschen scheußlicher geht, warum denn nicht! Weltkulturerbe??''
''Kommentar: Trotz mehrfacher Pressemeldungen und zahlreichen Bürger-Interventionen beim BDA, der ASVK und den Grazer Stadtpolitikern ist das dringend renovierungsbedürftige, denkmalgeschützte Haus, das in der Weltkulturerbe-Kernzone liegt, bisher noch nicht restauriert worden. SOKO Altstadt hat sich mit dem Besitzer ins Einvernehmen gesetzt, um eine Lösung zu erreichen. Der Verlust dieses Gebäudes, mit seinem interessanten Hofgebäuden, Durchgängen, Treppen und Gewölben wäre eine echte Schande für die Welterbestadt Graz.''
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Version vom 27. August 2011, 20:35 Uhr

47° 4' 25.19" N, 15° 26' 31.77" E

Projekt Pfauengarten

Der "Pfauengarten" hat seinen Namen erst in den letzten Jahrzehnten erhalten. Nachdem das Landes-Gendarmeriekommando in die Straßganger Straße umgezogen war, übernahm das Land Steiermark das Areal und machte einen Gratis-Parkplatz für seine Beamten daraus. Einigen "durchgebrannten" Pfauen gefiel das Gelände, und sie blieben. Ursprünglich war das Freigelände als Teil des Basteien-Systems des 16. und 17. Jahrhunderts entstanden und gehörte zum Karmeliterkloster. Beim Aushub für die Tiefgarage entdeckte man hier die älteste "Siedlung" von Graz aus Steinzeit und Urnenfelderzeit, und auch die älteste Skulptur, "Graziella" genannt, wurde gefunden. Die Freilegung der Kurtine, der langen Mauer zwischen Karmeliter- und Burgbastei, war ein weiterer Höhepunkt der Ausgrabungskampagne.

Kommentar: Der Pfauengarten war für das in den 1980er Jahren geplante "Trigon-Museum" in Bauland umgewidmet worden. Nachdem das Kunsthaus dort abgesagt wurde, hat die Stadt auf eine Rückwidmung "vergessen". Dann kam die 2004 eröffnete Tiefgarage, die u.a. durch ein Baurecht finanziert wurde. Damit war das Schicksal des Pfauengartens besiegelt. Das nun vorliegende Projekt wurde dann "gemeinsam" entwickelt: Denkmalamt, Altstadtkommission, Stadtplanung und Stadtbaudirektion haben mitgewirkt. Es wurde mehrfach Kritik an dem Ergebnis geübt und das Projekt als "scheußlich" bezeichnet, auch der frühere Grazer Stadtplanungschef hat sich dieser Meinung angeschlossen. Allerdings: Wenn man heute vom Uhrturm auf den Karmeliterplatz schaut, sieht man schon die hässliche neue Dachkonstruktion des Landesjugendamts, bei der auch die Altstadtschützer schon kläglich versagt haben. Also, wenn es noch ein bisschen scheußlicher geht, warum denn nicht! Weltkulturerbe??

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