Baiernstraße 74: Unterschied zwischen den Versionen
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Der heutige Baiernhof liegt wahrscheinlich nicht an der Stelle des schon im Mittelalter genannten Wehrbaus von Baierdorf, der in der Nähe der Allerheiligenkirche vermutet wird. Aber seit dem 16. Jahrhundert wird | Der heutige Baiernhof liegt wahrscheinlich nicht an der Stelle des schon im Mittelalter genannten Wehrbaus von Baierdorf, der in der Nähe der Allerheiligenkirche vermutet wird. Aber seit dem 16. Jahrhundert wird das Gut Baierdorf als Meierhof erwähnt. Als in Eggenberg 1843 eine Seidenraupenzucht begonnen wurde, hat man im Baiernhof eine Ausbildunsstätte eingerichtet. Schon 1870 wurde der Versuch jedoch eingestellt, nur eine Ansammlung von Maulbeerbäumen blieb übrig; das Gelände hinter dem Baiernhof ist noch heute von stattlichem Baumbewuchs geprägt. 1871 hat hier dann Rudolf Schosserer eine Essig- und Senffabrik gegründet, in der auch der spätere Eggenberger Bürgermeister Albert Eckert arbeitete, der nach Schosserers Tod dessen Witwe heiratete. 1900 baute er den Baiernhof im altdeutschen Stil um. 1966 wurde für Andreas Samitz das Nebengebäude aufgestockt, das Ergebnis ist im Unterschied zum Bauplan ganz stilgerecht erfolgt. Störend ist nur das Dach über der Nord-Terrasse geraten. | ||
Das zweigeschossige, geräumige Hauptgebäude zeigt an der Straßenfront eine abwechslungsreiche Fassade. Einem Mittelbau mit Stufengiebel lehnen sich zwei turmartige Bauteile an: im Süden ein Viereckturm mit zweigeschossigem Erkervorbau, im Norden ein polygonales Türmchen. Auch das Einfahrtsportel südlich des Nebengebäudes will an einen Schlossbau erinnern. | Das zweigeschossige, geräumige Hauptgebäude zeigt an der Straßenfront eine abwechslungsreiche Fassade. Einem Mittelbau mit Stufengiebel lehnen sich zwei turmartige Bauteile an: im Süden ein Viereckturm mit zweigeschossigem Erkervorbau, im Norden ein polygonales Türmchen. Auch das Einfahrtsportel südlich des Nebengebäudes will an einen Schlossbau erinnern und trägt die Jahreszahl "1900" sowie die Aufschrift "Baiernhof". | ||
(Nach: Kubinzky-Wentner, Straßennamen) | (Nach: Kubinzky-Wentner, Straßennamen) | ||
''Kommentar: Dieses bemerkenswerte Beispiel einer "Schlösschen"-Architektur ist nicht denkmalgeschützt und liegt auch in keiner Altstadt-Schutzzone. Der Erhaltung dieses, die Baiernstraße prägenden Bauwerks wäre weiterhin großes Augenmerk zu widmen.'' | ''Kommentar: Dieses bemerkenswerte Beispiel einer "Schlösschen"-Architektur ist nicht denkmalgeschützt und liegt auch in keiner Altstadt-Schutzzone. Der Erhaltung dieses, die Baiernstraße prägenden Bauwerks wäre weiterhin großes Augenmerk zu widmen.'' | ||
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Version vom 10. September 2011, 20:16 Uhr
47° 4' 6.68" N, 15° 23' 19.32" E
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Der Baiernhof von der Straße aus (Foto Laukhardt 2011)
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Einfahrtsportal (Foto Laukhardt 2011)
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Einfahrtsportal (Foto Laukhardt 2011)
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Zubauplan 1966 (Stadtarchiv)
"Baiernhof"
Der heutige Baiernhof liegt wahrscheinlich nicht an der Stelle des schon im Mittelalter genannten Wehrbaus von Baierdorf, der in der Nähe der Allerheiligenkirche vermutet wird. Aber seit dem 16. Jahrhundert wird das Gut Baierdorf als Meierhof erwähnt. Als in Eggenberg 1843 eine Seidenraupenzucht begonnen wurde, hat man im Baiernhof eine Ausbildunsstätte eingerichtet. Schon 1870 wurde der Versuch jedoch eingestellt, nur eine Ansammlung von Maulbeerbäumen blieb übrig; das Gelände hinter dem Baiernhof ist noch heute von stattlichem Baumbewuchs geprägt. 1871 hat hier dann Rudolf Schosserer eine Essig- und Senffabrik gegründet, in der auch der spätere Eggenberger Bürgermeister Albert Eckert arbeitete, der nach Schosserers Tod dessen Witwe heiratete. 1900 baute er den Baiernhof im altdeutschen Stil um. 1966 wurde für Andreas Samitz das Nebengebäude aufgestockt, das Ergebnis ist im Unterschied zum Bauplan ganz stilgerecht erfolgt. Störend ist nur das Dach über der Nord-Terrasse geraten.
Das zweigeschossige, geräumige Hauptgebäude zeigt an der Straßenfront eine abwechslungsreiche Fassade. Einem Mittelbau mit Stufengiebel lehnen sich zwei turmartige Bauteile an: im Süden ein Viereckturm mit zweigeschossigem Erkervorbau, im Norden ein polygonales Türmchen. Auch das Einfahrtsportel südlich des Nebengebäudes will an einen Schlossbau erinnern und trägt die Jahreszahl "1900" sowie die Aufschrift "Baiernhof".
(Nach: Kubinzky-Wentner, Straßennamen)
Kommentar: Dieses bemerkenswerte Beispiel einer "Schlösschen"-Architektur ist nicht denkmalgeschützt und liegt auch in keiner Altstadt-Schutzzone. Der Erhaltung dieses, die Baiernstraße prägenden Bauwerks wäre weiterhin großes Augenmerk zu widmen.
-Laukhardt 20:11, 10. Sep. 2011 (CEST)