Eggenberger Gürtel 40: Unterschied zwischen den Versionen

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|Bauwerk=Gebäude
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|Textabschnittstitel=Stadthaus mit "Fassl"-System
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|Textabschnitt=Dieses Wohnhaus wurde 1900 nach Plänen von Josef Huber an der Ecke zur Friedhofgasse errichtet. Gegen Ende des 2. Weltkrieges erlitt das Haus - wie so viele im Bahnhofsnähe - schwere Bombentreffer; die nördlichen vier Achsen wurden bei der Wiederherstellung nach 1950 nicht mehr in voller Höhe aufgebaut. Seit 1952 in städtischem Besitz befindlich, wurde das Haus 2011 saniert und ausgebaut.  
|Textabschnitt=Dieses Wohnhaus wurde 1900 nach Plänen von Josef Huber an der Ecke zur Friedhofgasse errichtet. Gegen Ende des 2. Weltkrieges erlitt das Haus - wie so viele im Bahnhofsnähe - schwere Bombentreffer, die nördlichen vier Achsen wurden zerstört (siehe Foto). Hausbewohner machten das Haus wieder benutzbar, bei der Wiederherstellung nach 1950 wurde das Haus nicht mehr in vollem Umfang aufgebaut. Seit 1952 in städtischem Besitz befindlich, wurde das Haus 2011 saniert und ausgebaut.  
Die Grund- und Aufrissen aus der Bauzeit zeigen sehr schön die Wohnformen der späten Gründerzeit. Vor allem die Toiletten-Anlagen sind hier sehr deutlich zu erkennen. Von den "Klos" aus ging ein Fallrohr in ein Fäkalfass im Keller. Das daneben stehende Fass diente als Reservefass, während das andere zur Entleerung (in die Mur) "unterwegs" war. Die Fässer wurden über Rampen und den sogenannten "Einwurf" auf die Straße befördert, in diesem Fall zur Friedhofgasse hin. Diesen Weg gingen auch die Kohlenlieferungen für die Keller der Wohnparteien. Hinter den Kloräumen befanden sich noch nach oben geschlossene kleine Räume, die von daneben liegenden Zimmern, oft der Küche, erreicht werden konnten, während die Klo-Lüftung darüber verlief.
Die Grund- und Aufrissen aus der Bauzeit zeigen sehr schön die Wohnformen der späten Gründerzeit. Vor allem die Toiletten-Anlagen sind hier sehr deutlich zu erkennen. Von den "Klos" aus ging ein Fallrohr in ein Fäkalfass im Keller. Das daneben stehende Fass diente als Reservefass, während das andere zur Entleerung (in die Mur) "unterwegs" war. Die Fässer wurden über Rampen und den sogenannten "Einwurf" auf die Straße befördert, in diesem Fall zur Friedhofgasse hin. Diesen Weg gingen auch die Kohlenlieferungen für die Keller der Wohnparteien. Hinter den Kloräumen befanden sich noch nach oben geschlossene kleine Räume, die von daneben liegenden Zimmern, oft der Küche, erreicht werden konnten, während die Klo-Lüftung darüber verlief.
|Bildname2=Friedhofgasse 8, Bomben.JPG
|Bildname3=Eggenberger Gürtel 40, Keller.JPG
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|Bildname4=Eggenberger Gürtel 40, Parterre .JPG
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Version vom 7. April 2015, 17:12 Uhr

Österreich » Steiermark » Graz » 8020



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47° 4' 5.11" N, 15° 25' 12.13" E

Stadthaus mit "Fassl"-System

Dieses Wohnhaus wurde 1900 nach Plänen von Josef Huber an der Ecke zur Friedhofgasse errichtet. Gegen Ende des 2. Weltkrieges erlitt das Haus - wie so viele im Bahnhofsnähe - schwere Bombentreffer, die nördlichen vier Achsen wurden zerstört (siehe Foto). Hausbewohner machten das Haus wieder benutzbar, bei der Wiederherstellung nach 1950 wurde das Haus nicht mehr in vollem Umfang aufgebaut. Seit 1952 in städtischem Besitz befindlich, wurde das Haus 2011 saniert und ausgebaut. Die Grund- und Aufrissen aus der Bauzeit zeigen sehr schön die Wohnformen der späten Gründerzeit. Vor allem die Toiletten-Anlagen sind hier sehr deutlich zu erkennen. Von den "Klos" aus ging ein Fallrohr in ein Fäkalfass im Keller. Das daneben stehende Fass diente als Reservefass, während das andere zur Entleerung (in die Mur) "unterwegs" war. Die Fässer wurden über Rampen und den sogenannten "Einwurf" auf die Straße befördert, in diesem Fall zur Friedhofgasse hin. Diesen Weg gingen auch die Kohlenlieferungen für die Keller der Wohnparteien. Hinter den Kloräumen befanden sich noch nach oben geschlossene kleine Räume, die von daneben liegenden Zimmern, oft der Küche, erreicht werden konnten, während die Klo-Lüftung darüber verlief.


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