Karmeliterplatz 4a: Unterschied zwischen den Versionen
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|Textabschnittstitel=Durchgang Pfauengarten | |Textabschnittstitel=Durchgang Pfauengarten | ||
|Textabschnitt=Der "Pfauengarten" hat seinen Namen erst in den letzten Jahrzehnten erhalten. Nachdem das Landes-Gendarmerie-Kommando in die Straßganger Straße umgezogen war, übernahm das Land Steiermark das Areal und machte einen Gratis-Parkplatz für seine Beamten daraus. Einigen "durchgebrannten" Pfauen gefiel das Gelände, und sie blieben. Ursprünglich war das Freigelände als Teil des Basteien-Systems des 16. und 17. Jahrhunderts entstanden und gehörte zum Karmeliterkloster. Beim Aushub für die Tiefgarage entdeckte man hier die älteste "Siedlung" von Graz aus Steinzeit und Urnenfelderzeit, und auch die älteste Skulptur, "Graziella" genannt, wurde gefunden. Die Freilegung der Kurtine, der langen Mauer zwischen Karmeliter- und Burgbastei, war ein weiterer Höhepunkt der Ausgrabungskampagne. Damals noch in der Altstadtkommission tätig, habe ich die inzwischen tatsächlich gefundenen Bauinschriften der alten Burgbastei vorhergesagt. Die Kante weist die zwei Jahreszahlen 1557 und 1558 (Jahre der Fertigstellung) auf sowie eine Steinmetz- oder Positionierungsinschrift "PASA 9". | |Textabschnitt=Der "Pfauengarten" hat seinen Namen erst in den letzten Jahrzehnten erhalten. Nachdem das Landes-Gendarmerie-Kommando in die Straßganger Straße umgezogen war, übernahm das Land Steiermark das Areal und machte einen Gratis-Parkplatz für seine Beamten daraus. Einigen "durchgebrannten" Pfauen gefiel das Gelände, und sie blieben. Ursprünglich war das Freigelände als Teil des Basteien-Systems des 16. und 17. Jahrhunderts entstanden und gehörte zum Karmeliterkloster. Beim Aushub für die Tiefgarage entdeckte man hier die älteste "Siedlung" von Graz aus Steinzeit und Urnenfelderzeit, und auch die älteste Skulptur, "Graziella" genannt, wurde gefunden. Die Freilegung der Kurtine, der langen Mauer zwischen Karmeliter- und Burgbastei, war ein weiterer Höhepunkt der Ausgrabungskampagne. Damals noch in der Altstadtkommission tätig, habe ich die inzwischen tatsächlich gefundenen Bauinschriften der alten Burgbastei vorhergesagt. Die Kante weist die zwei Jahreszahlen 1557 und 1558 (Jahre der Fertigstellung) auf sowie eine Steinmetz- oder Positionierungsinschrift "PASA 9". SOKO Altstadt hat sich um den Durchgang zwischen Stadtpark und Karmeliterplatz bemüht und die Arbeiten beobachtet (siehe "Kommentare". | ||
Zum Neubau über der Tiefgarage siehe [[Karmeliterplatz 4c]]. | Zum Neubau über der Tiefgarage siehe [[Karmeliterplatz 4c]]. | ||
|Bildname2=Pfauengarten, Plan.jpg | |Bildname2=Pfauengarten, Plan.jpg | ||
|Bildbeschreibung2=Durchgangsplan Karmeliterplatz | |Bildbeschreibung2=Durchgangsplan Karmeliterplatz | ||
|Aufnahmejahr2=2013 | |Aufnahmejahr2=2013 | ||
|Bildname3=Pfauengarten,_Aufgang_Skizze.JPG | |Bildname3=Pfauengarten,_Aufgang_Skizze.JPG | ||
|Bildbeschreibung3=Aufgang | |Bildbeschreibung3=Geplanter Aufgang | ||
|Aufnahmejahr3=Skizze Laukhardt 2013 | |Aufnahmejahr3=Skizze Laukhardt 2013 | ||
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|Bildbeschreibung7=Burgbastei und Schießluken | |Bildbeschreibung7=Burgbastei und Schießluken | ||
|Aufnahmejahr7=Laukhardt 2015 | |||
|Bildname8=Burgbastei-Kante 1557.JPG | |Bildname8=Burgbastei-Kante 1557.JPG | ||
|Bildbeschreibung8=Kantei der Burgbastei 1557 | |Bildbeschreibung8=Kantei der Burgbastei 1557 | ||
|Aufnahmejahr8=Laukhardt 2011 | |||
|Bildname9=Burgbastei, Kurtine.JPG | |Bildname9=Burgbastei, Kurtine.JPG | ||
|Bildbeschreibung9=Burgbastei mit "PASA 9" und 1558 | |||
|Aufnahmejahr9=Laukhardt 2013 | |||
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[[Kategorie: Schutz-Kataster Innere Stadt]][[Kategorie: verändert seit 2000]][[Kategorie: gerettet]] | [[Kategorie: Schutz-Kataster Innere Stadt]][[Kategorie: verändert seit 2000]][[Kategorie: gerettet]] |
Version vom 7. Februar 2016, 16:04 Uhr
Österreich » Steiermark » Graz » 8010
47° 4' 25.02" N, 15° 26' 33.74" E
Durchgang Pfauengarten
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Durchgangsplan Karmeliterplatz - 2013
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Geplanter Aufgang - Skizze Laukhardt 2013
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Kurtine mit Durchbruch - Laukhardt 2013
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Das noch unfertige "Stadttor" - Laukhardt 2015
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Stiegenaufgang - Laukhardt 2015
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Burgbastei und Schießluken - Laukhardt 2015
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Kantei der Burgbastei 1557 - Laukhardt 2011
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Burgbastei mit "PASA 9" und 1558 - Laukhardt 2013
Kommentare
Laukhardt
Werden die historischen Abschnitte des Pfauengartens künftig der Öffentlichkeit vorenthalten?
Wenn wir die Pläne und die derzeitigen Arbeiten richtig interpretieren, wird nach Fertigstellung des Bauwerks Karmeliterplatz 4 c der interessierte Grazer oder Besucher keine Gelegenheit mehr haben, die historisch so bedeutsamen Abschnitte der nördlichen und westlichen Stadtmauer einsehen zu können: die Kante der Burgbastei, die beiden Kanonen-Schießlöcher und die Stützpfeiler des östlichen Mauerzuges bleiben verborgen! Der öffentliche Zugang vom Stadtpark wird nämlich schon davor abbiegen und über eine Treppe und eine Terrasse nördlich des Gebäude zum Karmeliterplatz führen. Wird man also die historische Situation wirklich nur bei den Ein- oder Ausfahrten der Tiefgarage erkennen können? Also: kurzer Stop, aussteigen, hinunterschaufen, weiterfahren? Das darf doch wohl nicht wahr sein! Wir haben heute beim Denkmalamt, der Stadtbaudirektion, der Stadtplanung und der Altstadtkommission angefragt. Laukhardt, 28.4.2014
Ist der öffentliche Zugang nun gesichert?
Nach vielen Anfragen, Rückfragen und Telefonaten erhielt ich teils konstruktive Antworten (von Altstadtkommission und Denkmalamt), aber auch ablehnende (Baubehörde: "Sie haben hier keine Parteienstellung und können daher die aktuellen Pläne nicht einsehen"). Es gelang dennoch, festzustellen, dass die zur Ausführung kommenden Pläne mit den vom Gemeinderat am 13.6.2013 beschlossenen übereinstimmen. Allerdings: die der Stadt Graz abgetretene Fläche endet etliche Meter vor der Stelle, die einen Einblick in den "Kanonenhof" ermöglicht (siehe Skizze in Abbildung 3). Ich wandte mich daher an Stadtbaudirektor Werle, der ja für die Koordination des Projektes zuständig war. Am 23.5.2014 hat er mir mündlich sinngemäß mitgeteilt: "Falls es keinen Vandalismus geben wird, wird das lt. Stadtplanung in Absprache mit den Eigentümern möglich sein". Ich habe an die Firma Fleissner+Partner geschrieben und um Bestätigung der Aussage von Werle gebeten; ob ich eine Antwort kriege? Stadtbaudirektor Werle habe ich noch einmal dringend darum ersucht, wesentliche Änderungen der Planung im heiklen öffentlichen Bereich (hier: Stadtpark, Pfauengarten) den Bürgern kund zu tun, am besten durch eine Präsentation an Hand eines Modells. Wir werden den Fortgang der Bauarbeiten jedenfalls weiter beobachten und berichten. Laukhardt (Diskussion) 11:40, 24. Mai 2014 (CEST) ===Der Stiegenaufgang ist fast fertig, bleibt der Durchgang dennoch gesperrt? Das neue „Stadttor“ durch die aus der Renaissance stammende Kurtinenmauer ist längst fertig und der Stiegenaufgang steht knapp vor seiner Vollendung; auch hat der Bauträger freundlicherweise auf Ersuchen von "SOKO Altstadt" die Absperrung der Feuerwehrzufahrt weit zurückgesetzt. So könnte man die beim Bau der Tiefgarage freigelegten und mit hohen Kosten aufwändig sanierten Reste der Befestigungen des 16. bis 17. Jhs. (Burgbastei von 1558, Kurtinen und Kanonenscharten) gut einsehen und damit einen einzigartigen Blick in die Stadtgeschichte werfen. Aber: auf einmal hört man, dass das Tor zum Stadtpark geschlossen werden soll. Der Grund? Man scheut sich angeblich, hier einen Zugangsweg durch eine Abhebung von ca. 1,5 m Erde zu schaffen, denn angeblich liegt „Kriegsmaterial“ unterhalb der sogenannten Basteiwiese!
Sprecher von Nagl sagt: Eine Vision wurde wahr!
Wie Vojo Radkovic im "Grazer" am 18.10.2015 berichtet, wird alles wie geplant verlaufen. Wir bleiben gespannt und sehen uns die weitere Entwicklung an. Laukhardt (Diskussion) 18:21, 19. Okt. 2015 (CEST)
Durchgang und Einblick sind möglich geworden!
Unsere Intervention bei der Baufirma waren erfolgreich: Seit Jahresende 2015 ist der Durchgang vom Stadtpark zum Karmeliterplatz fertig; die Absperrung der Feuerwehrzufahrt wurde so weit zurückversetzt, dass die Ausgrabungen an der Stadtmauer gut sichtbar sind. Ein Wehrmutstropfen ist, dass man beim Verkehrskindergarten noch durch den Bauzaun "schlüpfen" muss, weil die Stadt hier den Zugang noch nicht realisiert hat. Aber das wird schon werden ... Laukhardt (Diskussion) 13:37, 7. Feb. 2016 (CET)
Unglaublich, aber wahr: Die Stadt hat einen provisorischen Zugang hergestellt!
Nach etwas mehr als einem Jahr kann ich berichten, dass durch Abtragung von mehreren m3 Erde ein gefahrloser Abgang aus dem ehemaligen Verkehrskindergarten ermöglicht wurde. Jetzt führen auch schon Grazer Guides hier durch zum Stadtpark und erklären ihren Gästen die spektakulär freigelegten Befestigungsanlagen des 16. und 17. Jahrhunderts.
Laukhardt (Diskussion) 11:27, 16. Sep. 2017 (CEST)