Waltendorfer Hauptstraße 19: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Baugeschichte

Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 19: Zeile 19:
|Textabschnittstitel=Ehem. Pestspital
|Textabschnittstitel=Ehem. Pestspital
|Textabschnitt=Dieses dörfliche Gebäude, das derzeit den landwirtschaftlichen Betrieb Pölzl beherbergt, soll einen bedeutenden geschichtlichen Hintergrund haben. In der jetzt leeren Nische hat sich noch 1927 die Figur des Pestheiligen Rochus befunden. Daraus wird geschlossen, dass sich hier in der Jahren der fürchterlichen Seuche 1680 das Waltendorfer Pestspital befunden hat.  
|Textabschnitt=Dieses dörfliche Gebäude, das derzeit den landwirtschaftlichen Betrieb Pölzl beherbergt, soll einen bedeutenden geschichtlichen Hintergrund haben. In der jetzt leeren Nische hat sich noch 1927 die Figur des Pestheiligen Rochus befunden. Daraus wird geschlossen, dass sich hier in der Jahren der fürchterlichen Seuche 1680 das Waltendorfer Pestspital befunden hat.  
Chronisten berichten, dass damals das Pestlazarett in der gleichnamigen Gasse die vielen Kranken nicht mehr aufnehmen konnte, weshalb in Waltendorf ein provisorisches "Lazarett" unter freiem Himmel bzw. in Zelten eingerichtet wurde. Es ist ja nicht unlogisch, dass man gerade in der "alten Ungerstraße" die aus diesem Land kommende Krankheit abzufangen trachtete.  
Chronisten berichten, dass damals das Pestlazarett in der gleichnamigen Gasse die vielen Kranken nicht mehr aufnehmen konnte. Weil auch in der Münzgrabenvorstadt die Pest arg wütete, wurde in Waltendorf ein provisorisches "Lazarett" unter freiem Himmel bzw. in Zelten eingerichtet. Es ist ja auch nicht ganz unlogisch, dass man gerade in der "alten Ungerstraße" die aus der Türkei über Ungarn kommende Krankheit abzufangen trachtete.  
Natürlich ist in diesem Bereich auch eine Pestgrube anzunehmen, in der die Opfer der Seuche notdürftig bestattet wurden.  
Natürlich ist in diesem Bereich auch eine Pestgrube anzunehmen, in der die Opfer der Seuche notdürftig bestattet wurden. Die Grazer Pfarren haben in ihren Sterbematriken die Pesttoten kaum verzeichnet, da die Kranken schnell aus den Wohnungen gebracht wurden.


(Nach: Peinlich, Pest; Mödlinger, Zur Chronik des alten Graz, 1927)
(Nach: Peinlich, Pest; Mödlinger, Zur Chronik des alten Graz, 1927)

Version vom 28. Juni 2017, 22:06 Uhr

Österreich » Steiermark » Graz » 8010 Route: Waltendorf

Waltendorf.kml


Die Karte wird geladen …

47° 4' 0.78" N, 15° 28' 2.46" E

Ehem. Pestspital

Dieses dörfliche Gebäude, das derzeit den landwirtschaftlichen Betrieb Pölzl beherbergt, soll einen bedeutenden geschichtlichen Hintergrund haben. In der jetzt leeren Nische hat sich noch 1927 die Figur des Pestheiligen Rochus befunden. Daraus wird geschlossen, dass sich hier in der Jahren der fürchterlichen Seuche 1680 das Waltendorfer Pestspital befunden hat.

Chronisten berichten, dass damals das Pestlazarett in der gleichnamigen Gasse die vielen Kranken nicht mehr aufnehmen konnte. Weil auch in der Münzgrabenvorstadt die Pest arg wütete, wurde in Waltendorf ein provisorisches "Lazarett" unter freiem Himmel bzw. in Zelten eingerichtet. Es ist ja auch nicht ganz unlogisch, dass man gerade in der "alten Ungerstraße" die aus der Türkei über Ungarn kommende Krankheit abzufangen trachtete. Natürlich ist in diesem Bereich auch eine Pestgrube anzunehmen, in der die Opfer der Seuche notdürftig bestattet wurden. Die Grazer Pfarren haben in ihren Sterbematriken die Pesttoten kaum verzeichnet, da die Kranken schnell aus den Wohnungen gebracht wurden.

(Nach: Peinlich, Pest; Mödlinger, Zur Chronik des alten Graz, 1927)

Kommentare

Einzelnachweise

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von Baugeschichte. Durch die Nutzung von Baugeschichte erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.