Hans-Resel-Gasse 23: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Baugeschichte

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|Textabschnittstitel=Ehem. Zuckerl-Fabrik Englhofer
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|Textabschnitt=An der obigen Adresse ist noch ein kunstgeschichtlich interessanter Komplex der Grazer Industriegeschichte erhalten: die ehemalige Fabrik und das Wohnhaus des Eigentümers.
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Das Wohnhaus wurde 1863 für Franz Englhofer als Spätbiedermeierhaus mit reichem Fassandenschmuck erbaut. An das Gebäude schließt im Norden eine 1932 errichtete Wegkapelle an. Die lebensgroße Christusfigur aus 1816 stammt von der Kreuzsäule vor dem Weißeneggerhof (Esperantoplatz 1). Das Verwaltungsgebäude der ehem. Kaffeesurrogatfabrik Franz S. Englhofer ist ebenfalls ein spätbiedermeierlicher Bau von 1865-1870. 1903 wurde norrdseits eine Achse mit pittoreskem Flacherker angefügt. Die den Hof schließenden Werksgebäude aus der Mitte des 19. Jhs (siehe Plan) sind nur an der Südseite, umgebaut, noch erhalten.   
Stadtgeschichtlich ist der Bauplatz mit dem 1709 genannten Admonter Garten in Verbindung zu bringen. Das Wohnhaus wurde 1863 von Baumeister Josef MIXNER für Franz Englhofer als Spätbiedermeierhaus mit reichem Fassandenschmuck erbaut.  
Die Firma Englhofer wurde 1851 von Franz Sales Englhofer in Graz als ein Handelsgeschäft für Kaffee gegründet. 1909 wurde daraus die „Zuckerlfabrik Englhofer“ mit der er bekannnt wurde. Die F. S. Englhofer Zuckerwarenfabrik KG, später F. S. Englhofer Zuckerwaren GesmbH, wurde Marktführer auf dem österreichischen Bonbonmarkt. Bis 1997 wurden unter der Führung von Otto Englhofer 5000t Zuckerl jährlich am Produktionsstandort in Graz hergestellt. 1997 wurde das Familienunternehmen hauptsächlich wegen Nachfolgeproblemen und wegen der Krise der Süßwarenindustrie nach dem EU-Beitritt verkauft. Der Betrieb ging in den Nestle-Konzern über. Nestle verkaufte 2000 Englhofer an den Storck-Konzern. In den Supermärkten gibt es nach wie vor die ehemaligen Englhofer-Marken Firn, Wiener Zuckerl und Eiszapfen zu kaufen.
An das Gebäude schließt im Norden eine 1932 errichtete Wegkapelle an. Die lebensgroße Christusfigur aus 1816 stammt von der 1876 aufgelassenen Kreuzsäule vor dem Weißeneggerhof (Esperantoplatz 1); die beiden Assistenzfiguren der hl. Kajetan und Johannes Nepomuk wurden zur Gruppe auf dem Marienplatz übertragen.  
Stadtgeschichtlich ist der Bauplatz mit dem 1709 genannten Admonter Garten in Verbindung zu bringen.
Das Verwaltungsgebäude der ehem. Kaffeesurrogatfabrik Franz S. Englhofer ist ein 10-achsiger, ebenfalls spätbiedermeierlicher Bau von 1865-1870; im Obergeschoß der Südfront mittig eine Nische mit dem hl. Josef von Jakob GSCHIEL. 1893 wurde nordseits eine Achse mit pittoreskem Flacherker angefügt. Die den Hof schließenden Werksgebäude aus der Mitte des 19. Jhs (siehe Plakat und Plan) sind nur an der Südseite, zu einem Wohnhaus umgebaut, noch erhalten.   
Die Firma Englhofer wurde 1851 von Franz Sales Englhofer in Graz als ein Handelsgeschäft für Kaffee gegründet. 1909 wurde daraus die „Zuckerlfabrik Englhofer“ mit der er bekannnt wurde. Die F. S. Englhofer Zuckerwarenfabrik KG, später F. S. Englhofer Zuckerwaren GesmbH, wurde Marktführer auf dem österreichischen Bonbonmarkt. Bis 1997 wurden unter der Führung von Otto Englhofer 5000t Zuckerl jährlich am Produktionsstandort in Graz hergestellt. 1997 wurde das Familienunternehmen hauptsächlich wegen Nachfolgeproblemen und wegen der Krise der Süßwarenindustrie nach dem EU-Beitritt verkauft. Der Betrieb ging in den Nestle-Konzern über. Nestle verkaufte 2000 Englhofer an den Storck-Konzern. In den Supermärkten gibt es nach wie vor die ehemaligen Englhofer-Marken Firn, Wiener Zuckerl und Eiszapfen zu kaufen.
|Bildname1=Hans-Resel-Gasse 27, Englhofer.JPG
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|Bildbeschreibung1=Werbeplakat (StLA, OBS)
|Bildbeschreibung1=Werbeplakat um 1875 (StLA, OBS)
|Aufnahmejahr1=1900 ca.
|Aufnahmejahr1=1900 ca.
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|Bildbeschreibung5=Wegkapelle auf Nr. 25
|Bildbeschreibung5=Wegkapelle auf Nr. 25
|Aufnahmejahr5=2016
|Aufnahmejahr5=2016
|Bildname6=Hanns-Resel-Gasse 27, hl. Josef.JPG
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|Bildbeschreibung6=Statue des hl. Josef am ehem. Fabriksbau
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|Aufnahmejahr6=2016
|Bildbeschreibung7=Statue des hl. Josef an der Südfron
|Aufnahmejahr7=2016
|Aufnahmejahr7=2016
|Bildname8=Hanns-Resel-Gasse 27,c.JPG
|Bildname8=Hanns-Resel-Gasse 27,c.JPG
|Bildbeschreibung8=Ehem. Fabriksbau Nr. 27 mit Erker-Anbau
|Bildbeschreibung8=Nr. 27 mit Erker-Anbau vom Marienplatz aus
|Aufnahmejahr8=2016
|Aufnahmejahr8=2016
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[[Kategorie: Schutz-Kataster Lend]][[Kategorie:Industrie]]
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Version vom 15. Mai 2019, 19:56 Uhr

Österreich » Steiermark » Graz » 8020



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47° 4' 24.39" N, 15° 25' 25.10" E

Ehem. Zuckerl-Fabrik Englhofer

An der obigen Adresse ist noch ein kunstgeschichtlich interessanter Komplex der Grazer Industriegeschichte erhalten: die ehemalige Fabrik und das Wohnhaus des Eigentümers.

Stadtgeschichtlich ist der Bauplatz mit dem 1709 genannten Admonter Garten in Verbindung zu bringen. Das Wohnhaus wurde 1863 von Baumeister Josef MIXNER für Franz Englhofer als Spätbiedermeierhaus mit reichem Fassandenschmuck erbaut. An das Gebäude schließt im Norden eine 1932 errichtete Wegkapelle an. Die lebensgroße Christusfigur aus 1816 stammt von der 1876 aufgelassenen Kreuzsäule vor dem Weißeneggerhof (Esperantoplatz 1); die beiden Assistenzfiguren der hl. Kajetan und Johannes Nepomuk wurden zur Gruppe auf dem Marienplatz übertragen. Das Verwaltungsgebäude der ehem. Kaffeesurrogatfabrik Franz S. Englhofer ist ein 10-achsiger, ebenfalls spätbiedermeierlicher Bau von 1865-1870; im Obergeschoß der Südfront mittig eine Nische mit dem hl. Josef von Jakob GSCHIEL. 1893 wurde nordseits eine Achse mit pittoreskem Flacherker angefügt. Die den Hof schließenden Werksgebäude aus der Mitte des 19. Jhs (siehe Plakat und Plan) sind nur an der Südseite, zu einem Wohnhaus umgebaut, noch erhalten.

Die Firma Englhofer wurde 1851 von Franz Sales Englhofer in Graz als ein Handelsgeschäft für Kaffee gegründet. 1909 wurde daraus die „Zuckerlfabrik Englhofer“ mit der er bekannnt wurde. Die F. S. Englhofer Zuckerwarenfabrik KG, später F. S. Englhofer Zuckerwaren GesmbH, wurde Marktführer auf dem österreichischen Bonbonmarkt. Bis 1997 wurden unter der Führung von Otto Englhofer 5000t Zuckerl jährlich am Produktionsstandort in Graz hergestellt. 1997 wurde das Familienunternehmen hauptsächlich wegen Nachfolgeproblemen und wegen der Krise der Süßwarenindustrie nach dem EU-Beitritt verkauft. Der Betrieb ging in den Nestle-Konzern über. Nestle verkaufte 2000 Englhofer an den Storck-Konzern. In den Supermärkten gibt es nach wie vor die ehemaligen Englhofer-Marken Firn, Wiener Zuckerl und Eiszapfen zu kaufen.

Kommentare

Am 28. August 2023 wird SOKO Altstadt davon informiert, dass bei diesem Haus Fenster herausgerissen werden; das Denkmalamt sei schon verständigt worden. Ein unmittelbar darauf erfolgter Lokalaugenschein bewies die Meldung. Das Denkmalamt wurde daraufhin auch von SOKO Altstadt um Einschreiten ersucht.Laukhardt (Diskussion) 15:14, 28. Aug. 2023 (CEST)

Einzelnachweise

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