Hans-Resel-Gasse 23: Unterschied zwischen den Versionen

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|Textabschnitt=An der obigen Adresse ist noch ein kunstgeschichtlich interessanter Komplex der Grazer Industriegeschichte erhalten: die ehemalige Fabrik und das Wohnhaus des Eigentümers.
|Textabschnitt=An der obigen Adresse ist noch ein kunstgeschichtlich interessanter Komplex der Grazer Industriegeschichte erhalten: das Wohnhaus des Eigentümers (Nr. 23) und das ehemalige Verwaltungsgebäude der Fabrik (Nr. 27).
Das Wohnhaus wurde 1863 für Franz Englhofer als Spätbiedermeierhaus mit reichem Fassandenschmuck erbaut. An das Gebäude schließt im Norden eine 1932 errichtete Wegkapelle an.Die lebensgroße Christusfigur stammt von der Kreuzsäule vor dem Weißeneggerhof (1816).
Stadtgeschichtlich ist der Bauplatz mit dem 1709 genannten Admonter Garten in Verbindung zu bringen, der sich zwischen der oberen Eggenberger Mühle (Marienmühle) und dem Entenbachl beim Metahof erstreckte.  
Die Firma Englhofer wurde 1851 von Franz Sales Englhofer in Graz als ein Handelsgeschäft für Kaffee gegründet. 1909 wurde daraus die „Zuckerlfabrik Englhofer“ mit der er bekannnt wurde. Die F. S. Englhofer Zuckerwarenfabrik KG, später F. S. Englhofer Zuckerwaren GesmbH, wurde Marktführer auf dem österreichischen Bonbonmarkt. Bis 1997 wurden unter der Führung von Otto Englhofer 5000t Zuckerl jährlich am Produktionsstandort in Graz hergestellt. 1997 wurde das Familienunternehmen hauptsächlich wegen Nachfolgeproblemen und wegen der Krise der Süßwarenindustrie nach dem EU-Beitritt verkauft. Der Betrieb ging in den Nestle-Konzern über. Nestle verkaufte 2000 Englhofer an den Storck-Konzern. In den Supermärkten gibt es nach wie vor die ehemaligen Englhofer-Marken Firn, Wiener Zuckerl und Eiszapfen zu kaufen.  
Das Wohnhaus wurde 1863 von Baumeister Josef MIXNER für Franz Englhofer als Spätbiedermeierhaus mit reichem Fassandenschmuck erbaut. An das Gebäude schließt im Norden eine 1932 errichtete Wegkapelle an. Die lebensgroße Christusfigur aus 1816 stammt von der 1688 vor dem Weißeneggerhof [[Esperantoplatz 1]] aufgestellten und 1876 auf dem Marienplatz verlegten Kreuzsäule.
Das Verwaltungsgebäude der ehem. Kaffeesurrogatfabrik Franz S. Englhofer ist ein 10-achsiger, ebenfalls spätbiedermeierlicher Bau von 1865-1870; im Obergeschoß der Südfront mittig eine Nische mit dem hl. Josef von Jakob GSCHIEL. 1893 wurde nordseits eine Achse mit pittoreskem Flacherker angefügt. Die den Hof schließenden Werksgebäude aus der Mitte des 19. Jhs (siehe Plakat und Plan) sind nur an der Südseite, zu einem Wohnhaus umgebaut, noch erhalten.
Die Firma Englhofer wurde 1851 von Franz Sales Englhofer in Graz als ein Handelsgeschäft für Kaffee gegründet. 1909 wurde daraus die „Zuckerlfabrik Englhofer“ mit der er bekannnt wurde. Die F. S. Englhofer Zuckerwarenfabrik KG, später F. S. Englhofer Zuckerwaren GesmbH, wurde Marktführer auf dem österreichischen Bonbonmarkt. Bis 1997 wurden unter der Führung von Otto Englhofer 5000t Zuckerl jährlich am Produktionsstandort in Graz hergestellt. 1997 wurde das Familienunternehmen hauptsächlich wegen Nachfolgeproblemen und wegen der Krise der Süßwarenindustrie nach dem EU-Beitritt verkauft. Der Betrieb ging in den Nestle-Konzern über. Nestle verkaufte 2000 Englhofer an den Storck-Konzern. In den Supermärkten gibt es nach wie vor die ehemaligen Englhofer-Marken Firn, Wiener Zuckerl und Eiszapfen zu kaufen.


Pirchegger, Häuserbuch: Nr.29 und 35 (44/45; 497/98; 425/26; 455/56; 562/63; 25 und 27) Herrschaft Eggenberg.
Als in Graz selten gewordenes Beispiel einer Industrieanlage aus der Mitte des 19. Jhs würde das Ensemble Denkmalschutz verdienen.
1709 Admonter Garten (i1 Kl., vgl. Babenbergerstraße Nr. 36); 1735 kauft Gärtner A. KROIS zwei Häuser (1.900 fl., 1774 bereits 3.100 fl., Viertelbauer), 1838 B. STINDL, 1853 KROIS und STINDL, 1870 PRIESTERVEREIN und STINDL, 1900 A. ENGELHOFER und Th. FLORIAN, 1936 Th. TROINKO.
|Bildname1=Hans-Resel-Gasse 27, Englhofer.JPG
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|Bildbeschreibung1=Werbeplakat (StLA, OBS)
|Bildbeschreibung1=Werbung für "Sultan"-Feigenkaffee (StLA, OBS)
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|Bildbeschreibung2=Komplex in der Mariengasse (Wastler-Plan)
|Bildbeschreibung2=Komplex in der Mariengasse (Wastler-Plan)
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|Bildbeschreibung5=Wegkapelle auf Nr. 25
|Bildbeschreibung5=Wegkapelle auf Nr. 25
|Aufnahmejahr5=2016
|Aufnahmejahr5=2016
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|Bildbeschreibung6=Statue des hl. Josef am ehem. Fabriksbau
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|Aufnahmejahr6=2016
|Aufnahmejahr6=2016
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|Bildname7=Hanns-Resel-Gasse 27, hl. Josef.JPG
|Bildbeschreibung7=Ehem. Fabriksbau Nr. 27 mit Erker-Anbau
|Bildbeschreibung7=Statue des hl. Josef an der Südfron
|Aufnahmejahr7=2016
|Aufnahmejahr7=2016
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|Bildbeschreibung8=Nr. 27 mit Erker-Anbau vom Marienplatz aus
|Aufnahmejahr8=2016
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[[Kategorie: Schutz-Kataster Lend]][[Kategorie:Industrie]]
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Aktuelle Version vom 5. März 2024, 20:23 Uhr

Österreich » Steiermark » Graz » 8020




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47° 4' 24.38" N, 15° 25' 25.10" E

Ehem. Zuckerl-Fabrik Englhofer

An der obigen Adresse ist noch ein kunstgeschichtlich interessanter Komplex der Grazer Industriegeschichte erhalten: das Wohnhaus des Eigentümers (Nr. 23) und das ehemalige Verwaltungsgebäude der Fabrik (Nr. 27).

Stadtgeschichtlich ist der Bauplatz mit dem 1709 genannten Admonter Garten in Verbindung zu bringen, der sich zwischen der oberen Eggenberger Mühle (Marienmühle) und dem Entenbachl beim Metahof erstreckte. Das Wohnhaus wurde 1863 von Baumeister Josef MIXNER für Franz Englhofer als Spätbiedermeierhaus mit reichem Fassandenschmuck erbaut. An das Gebäude schließt im Norden eine 1932 errichtete Wegkapelle an. Die lebensgroße Christusfigur aus 1816 stammt von der 1688 vor dem Weißeneggerhof Esperantoplatz 1 aufgestellten und 1876 auf dem Marienplatz verlegten Kreuzsäule. Das Verwaltungsgebäude der ehem. Kaffeesurrogatfabrik Franz S. Englhofer ist ein 10-achsiger, ebenfalls spätbiedermeierlicher Bau von 1865-1870; im Obergeschoß der Südfront mittig eine Nische mit dem hl. Josef von Jakob GSCHIEL. 1893 wurde nordseits eine Achse mit pittoreskem Flacherker angefügt. Die den Hof schließenden Werksgebäude aus der Mitte des 19. Jhs (siehe Plakat und Plan) sind nur an der Südseite, zu einem Wohnhaus umgebaut, noch erhalten. Die Firma Englhofer wurde 1851 von Franz Sales Englhofer in Graz als ein Handelsgeschäft für Kaffee gegründet. 1909 wurde daraus die „Zuckerlfabrik Englhofer“ mit der er bekannnt wurde. Die F. S. Englhofer Zuckerwarenfabrik KG, später F. S. Englhofer Zuckerwaren GesmbH, wurde Marktführer auf dem österreichischen Bonbonmarkt. Bis 1997 wurden unter der Führung von Otto Englhofer 5000t Zuckerl jährlich am Produktionsstandort in Graz hergestellt. 1997 wurde das Familienunternehmen hauptsächlich wegen Nachfolgeproblemen und wegen der Krise der Süßwarenindustrie nach dem EU-Beitritt verkauft. Der Betrieb ging in den Nestle-Konzern über. Nestle verkaufte 2000 Englhofer an den Storck-Konzern. In den Supermärkten gibt es nach wie vor die ehemaligen Englhofer-Marken Firn, Wiener Zuckerl und Eiszapfen zu kaufen.

Als in Graz selten gewordenes Beispiel einer Industrieanlage aus der Mitte des 19. Jhs würde das Ensemble Denkmalschutz verdienen.

Kommentare

Am 28. August 2023 wird SOKO Altstadt davon informiert, dass bei diesem Haus Fenster herausgerissen werden; das Denkmalamt sei schon verständigt worden. Ein unmittelbar darauf erfolgter Lokalaugenschein bewies die Meldung. Das Denkmalamt wurde daraufhin auch von SOKO Altstadt um Einschreiten ersucht.Laukhardt (Diskussion) 15:14, 28. Aug. 2023 (CEST)

Einzelnachweise

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