Triester Straße 25: Unterschied zwischen den Versionen

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{{#vardefine:Koordinate| 47° 3'24.54"N, 15°25'47.52"E}}{{Karte}}
{{Adresse
|Straße=Triester Straße
|Hausnummer=25
|Stadtbezirk=Gries
|PLZ=8020
|Ort=Graz
|Zone=Schutz-Kataster Gries
|Denkmalschutz=Nein
|Bundesland=Steiermark
|Land=Österreich
|aktuellerStatus=Gefährdet
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{{Karte
|Koordinaten=47.05682, 15.42987
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{{TextBilder
|Textabschnittstitel=Vermeintliches "Weißes Haus"
|Textabschnitt=Das zweigeschossige, nahezu quadratische Herrenhaus mit jeweils drei bzw. vier Achsen und einem Walmdach mit Dachgiebelhäuschen, sowie einem an der Westseite vorspringenden Risaliten stammt aus dem Spätbarock. Über dem von Süden aus über einen Stiegenaufgang mit gemauertem Vordach und einfachem Schmiedeeisengitter zugänglichen Korbbogen-Steinportal zeigt der Keilstein die Inschrift: "No. 266", links und rechts ist die Jahreszahl eingraviert: 17 86. Die Fassade zeigt nur mehr Reste der ehemaligen Plattenstilfassade,  vor den Fenstern befinden sich ebenfalls einfache Schmiedeeisengitter mit Ringen. Der Flur ist kreuzgratgewölbt, der Stiegenaufgang zeigt spätbarocke Schmiedeeisengitter, geteilt in ovale Felder mit Ringen und Voluten. Im Obergeschoß einfache Stuckplafonds mit geschwungenen Spiegelfeldern.


=="Weißes Haus"==
(Nach ÖKT 1984)


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Die Beschreibung von E. Schmölzer in der Österr. Kunsttopographie von 1984 setzt dieses Objekt mit dem "Weißen Haus" gleich, das aber wohl der Weissenhof gewesen ist (siehe unter [[Vinzenz-Muchitsch-Straße 42]])
Datei:Triester_Straße_25.JPG|Ansicht von Norden (Foto Laukhardt 2011)
|Bildname1=Triester_Straße_25.JPG
Datei:Triester_Straße_25,_Portal.JPG|Eingangsportal im Süden (Foto Laukhardt 2011
|Bildbeschreibung1=Ansicht von Norden
Datei:Triester_Straße_25,_Stiege.JPG|Stiegenhaus (Foto Laukhardt 2011
|Aufnahmejahr1=Foto Laukhardt 2011
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|Bildbeschreibung2=Eingangsportal im Süden
|Aufnahmejahr2=Foto Laukhardt 2011
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|Aufnahmejahr4=Foto Laukhardt 2011
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[[Kategorie:denkmalwürdig]][[Kategorie:Schutz-Kataster Gries]][[Kategorie:schutzlos]]


Das zweigeschossige, nahezu quadratische Herrenhaus mit jeweils drei bzw. vier Achsen und einem Walmdach mit Dachgiebelhäuschen, sowie einem an der Westseite vorspringenden Risaliten stammt aus dem Spätbarock. Über dem von Süden aus über einen Stiegenaufgang mit gemauertem Vordach und einfachem Schmiedeeisengitter zugänglichen Korbbogen-Steinportal zeigt der Keilstein die Inschrift: "No. 266", links und rechts ist die Jahreszahl eingraviert: 17 86. Die Fassade zeigt nur mehr Reste der ehemaligen Plattenstilfassade,  vor den Fenstern befinden sich ebenfalls einfache Schmiedeeisengitter mit Ringen. Der Flur ist kreuzgratgewölbt, der Stiegenaufgang zeigt spätbarocke Schmiedeeisengitter, geteilt in ovale Felder mit Ringen und Voluten. Im Obergeschoß einfache Stuckplafonds mit geschwungenen Spiegelfeldern.
{{References}}
 
{{Discussion}}
Zeugt schon die baukünstlerische Beschreibung von der Bedeutung des Gebäudes, so überzeugt ein Blick auf seine Geschichte noch mehr. Um 1622 kaufte Kammerrat F. Zehetner vom Landesfürst das „Weiße Haus“, gelegen bei den zwei Porten (Toren) des Jagdschlosses Karlau (tatsächlich zeigt die "Weintaz-Karte" aus dem 18. Jh., dass das Haus direkt neben einem Torbogen stand). 1689 verkauften die Erben dem F. Frheiherrn von Stadl den Hof „mit dem alten und neuen Gebäude“, Turm und Meierhof. Vor 1701 war Graf Sidenitsch Besitzer, 1723 wurden die Gründe zerstückelt. Die Gült kaufte 1754 das Kloster Neuberg. 1786 erwarb die Freiin von Seenus das Gut mit zwei Untertanen zu dem von ihr schon 1782 erkauften "Seenußhof" (ehemals in der heutigen Vinzenz-Muchitsch-Straße 42, Ecke Kapellenstraße). Ihre Tochter Elisabeth heiratete 1834 den k. k. Oberlieutenant Matthias Laukhard, dem dann 1845 das Adelspatent "Edler von" verliehen wurde.
 
 
''Kommentar: Das kunsthistorisch und geschichtlich bedeutende Gebäude, ehemals knapp außerhalb der Mauer des Jagdschlosses Karlau situiert, steht nicht unter Denkmalschutz und befindet sich in keiner Altstadt-Schutzzone. Es ist derzeit leider durch unmaßstäbliche Firmenschilder völlig unter seinem Wert präsentiert. Es wären dringend Maßnahmen zu ergreifen, um das wertvolle Haus in seinem Bestand der Nachwelt zu erhalten.''
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[[Kategorie: Schutz-Kataster Gries]][[Kategorie: Triester Straße]][[Kategorie:Adresse]][[Kategorie: gefährdet]][[Kategorie:aktuell]]

Aktuelle Version vom 7. März 2024, 00:39 Uhr

Österreich » Steiermark » Graz » 8020



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47° 3' 24.55" N, 15° 25' 47.53" E

Vermeintliches "Weißes Haus"

Das zweigeschossige, nahezu quadratische Herrenhaus mit jeweils drei bzw. vier Achsen und einem Walmdach mit Dachgiebelhäuschen, sowie einem an der Westseite vorspringenden Risaliten stammt aus dem Spätbarock. Über dem von Süden aus über einen Stiegenaufgang mit gemauertem Vordach und einfachem Schmiedeeisengitter zugänglichen Korbbogen-Steinportal zeigt der Keilstein die Inschrift: "No. 266", links und rechts ist die Jahreszahl eingraviert: 17 86. Die Fassade zeigt nur mehr Reste der ehemaligen Plattenstilfassade, vor den Fenstern befinden sich ebenfalls einfache Schmiedeeisengitter mit Ringen. Der Flur ist kreuzgratgewölbt, der Stiegenaufgang zeigt spätbarocke Schmiedeeisengitter, geteilt in ovale Felder mit Ringen und Voluten. Im Obergeschoß einfache Stuckplafonds mit geschwungenen Spiegelfeldern.

(Nach ÖKT 1984)

Die Beschreibung von E. Schmölzer in der Österr. Kunsttopographie von 1984 setzt dieses Objekt mit dem "Weißen Haus" gleich, das aber wohl der Weissenhof gewesen ist (siehe unter Vinzenz-Muchitsch-Straße 42)


Kommentare

Das kunsthistorisch und geschichtlich bedeutende Gebäude, ehemals knapp außerhalb der Mauer des Jagdschlosses Karlau situiert, steht nicht unter Denkmalschutz und befindet sich in keiner Altstadt-Schutzzone. Es ist derzeit leider durch unmaßstäbliche Firmenschilder völlig unter seinem Wert präsentiert. Es wären dringend Maßnahmen zu ergreifen, um das wertvolle Haus in seinem Bestand der Nachwelt zu erhalten. Laukhardt 23:42, 6. Nov. 2011 (CET)

Einzelnachweise

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