Sackstraße 20: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:z1_339a.jpg|(Foto AGIS - 2002)</gallery>Langgestreckter, die südliche Schloßberplatzseite begrenzender Baublock, bestehend aus dem zur Sackstraße gerichtetem Vorderhaus und dem drei- bis viergeschossigen, schloßbergseitigen Hinterhaus. Im Hinterhaus ist das älteste Grazer Bauwerk, ein romanischer Turmbau des 12. Jhs. integriert. Dieser Turmbau wurde Ende des 15. Jhs. durch einen Zubau mit spätgotischer Halle erweitert, die bestehende Form mit platzseitigem Schopfwalmgiebel erhielt das Hinterhaus bei einem Gesamtumbau um 1718/19. Das Vorderhaus wurde im 3. Viertel des 16. Jhs. unter Einschluss mittelalterlicher Bausubstanz mit Renaissance-Fensterrahmungen erneuert. Um 1820/25 Umbau des Stiegenhauses am Schloßbergplatz mit neuem Eingang und charakteristischen Biedermeierreliefs. Die Sackstraßenseite erhielt bei einem Umbau mit Blendarkaden-Fassadierung ihr heutiges Erscheinungsbild. Im Inneren ist eine Renaissance-Holzbalkendecke erhalten. 1991/94 Gesamtsanierung mit Freilegung archäologischer Funde.[[Kategorie:Zone 1]][[Kategorie:Sackstrasse]][[Kategorie:Adresse]]
|Straße=Sackstraße
|Hausnummer=20
|Stadtbezirk=Innere Stadt
|PLZ=8010
|Ort=Graz
|Zone=Zone 1
|Denkmalschutz=Ja
|Bundesland=Steiermark
|Land=Österreich
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|Koordinaten=47.07293, 15.43658
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|Textabschnittstitel=Reinerhof, ältestes Haus von Graz
|Textabschnitt=Der langgestreckte, die südliche Schloßberplatzseite begrenzende Baublock besteht aus dem zur Sackstraße gerichteten Vorderhaus (ehemals Prälatenhaus) und dem drei- bis viergeschossigen, schloßbergseitigen Hinterhaus. Am Gelenk der beiden Gebäude nahe am Schloßberfels ist das älteste Grazer Bauwerk, ein romanischer Turmbau des 12. Jhs. integriert (1164 schenkt Markgraf Otakar den Reiner Mönchen einen Grund für ihr Stadthaus). Dieser Turmbau wurde Ende des 15. Jhs. nach Süden durch einen Zubau mit spätgotischer Halle erweitert. Die bei der Gesamtsanierung von 1991/94 wieder hergestellte Halle mit einer Stützsäule in der Mitte gehört heute zum GrazMuseum und wird für Ausstellungen genützt. Jahrzehntelang hatte sie als Garage für den städtischen Fuhrpark gedient!
 
Im Turm des 12. Jhs. mit seinen schweren Sandstein-Quadern ist nach der Restaurierung ein stimmungsvolles Café eingerichtet worden, das auch vom Hof des Stadtmuseums begehbar ist. Es wäre der Endpunkt des geplanten „Alstadt-Labyrinths“.
 
Der platzseitige Schopfwalmgiebel oberhalb der freigelegten Schießscharten entstand bei einem Gesamtumbau um 1718/19. Das Vorderhaus wurde im 3. Viertel des 16. Jhs. unter Einschluss mittelalterlicher Bausubstanz mit Renaissance-Fensterrahmungen erneuert.  
 
Die Sackstraßenseite erhielt bei einem Umbau mit Blendarkaden-Fassadierung ihr heutiges Erscheinungsbild. Im Inneren ist im ersten Obergeschoß eine Renaissance-Holzbalkendecke erhalten (Haydn-Saal, weil hier Joseph Haydn 1787  sein einziges Grazer Konzert gab). Um 1820/25 erfolgte der Umbau des Stiegenhauses am Schloßbergplatz mit neuem Eingang und charakteristischen Biedermeierreliefs (Frühling, Sommer und Herbst).  
 
Als 1998 die Grazer dem Kunsthaus im Schloßberg ihre Zustimmung verweigerten, bedeutete das auch für den Reinerhof die endgültige Rettung, denn man hätte auch vor einem Teilabbruch nicht zurückgeschreckt.
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|Bildbeschreibung1=(Foto AGIS - 2002)
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[[Kategorie:Zone 1]][[Kategorie:Sackstraße]]{{References}}[[Kategorie:Schutz-Kataster Innere Stadt]]
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Aktuelle Version vom 2. Januar 2024, 20:05 Uhr

Österreich » Steiermark » Graz » 8010 Route: Herz


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47° 4' 22.55" N, 15° 26' 11.69" E

Reinerhof, ältestes Haus von Graz

Der langgestreckte, die südliche Schloßberplatzseite begrenzende Baublock besteht aus dem zur Sackstraße gerichteten Vorderhaus (ehemals Prälatenhaus) und dem drei- bis viergeschossigen, schloßbergseitigen Hinterhaus. Am Gelenk der beiden Gebäude nahe am Schloßberfels ist das älteste Grazer Bauwerk, ein romanischer Turmbau des 12. Jhs. integriert (1164 schenkt Markgraf Otakar den Reiner Mönchen einen Grund für ihr Stadthaus). Dieser Turmbau wurde Ende des 15. Jhs. nach Süden durch einen Zubau mit spätgotischer Halle erweitert. Die bei der Gesamtsanierung von 1991/94 wieder hergestellte Halle mit einer Stützsäule in der Mitte gehört heute zum GrazMuseum und wird für Ausstellungen genützt. Jahrzehntelang hatte sie als Garage für den städtischen Fuhrpark gedient!

Im Turm des 12. Jhs. mit seinen schweren Sandstein-Quadern ist nach der Restaurierung ein stimmungsvolles Café eingerichtet worden, das auch vom Hof des Stadtmuseums begehbar ist. Es wäre der Endpunkt des geplanten „Alstadt-Labyrinths“.

Der platzseitige Schopfwalmgiebel oberhalb der freigelegten Schießscharten entstand bei einem Gesamtumbau um 1718/19. Das Vorderhaus wurde im 3. Viertel des 16. Jhs. unter Einschluss mittelalterlicher Bausubstanz mit Renaissance-Fensterrahmungen erneuert.

Die Sackstraßenseite erhielt bei einem Umbau mit Blendarkaden-Fassadierung ihr heutiges Erscheinungsbild. Im Inneren ist im ersten Obergeschoß eine Renaissance-Holzbalkendecke erhalten (Haydn-Saal, weil hier Joseph Haydn 1787 sein einziges Grazer Konzert gab). Um 1820/25 erfolgte der Umbau des Stiegenhauses am Schloßbergplatz mit neuem Eingang und charakteristischen Biedermeierreliefs (Frühling, Sommer und Herbst).

Als 1998 die Grazer dem Kunsthaus im Schloßberg ihre Zustimmung verweigerten, bedeutete das auch für den Reinerhof die endgültige Rettung, denn man hätte auch vor einem Teilabbruch nicht zurückgeschreckt.

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