Karlauplatz 10: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach mündlicher Überlieferung bestand hier ein Schulhaus, 1733 wurde es lt. dem Meisterbuch der bürgerlichen Bäckerinnung 1733 das Backhaus des Sebastian Andreas Hubmann. 1865 wurde Andreas Strohmeier dort Weißbäckermeister. Die hofseitig anschließende Bäckerei wurde 1874 von Baumeister Andrea Franz für Andreas Strohmaier errichtet. Zum Bäckereibetrieb gehörte auch Brückengasse 3.
Nach mündlicher Überlieferung bestand hier ein Schulhaus, 1733 wurde es lt. dem Meisterbuch der bürgerlichen Bäckerinnung 1733 das Backhaus des Sebastian Andreas Hubmann. 1865 wurde Andreas Strohmeier dort Weißbäckermeister. Die hofseitig anschließende Bäckerei wurde 1874 von Baumeister Andrea Franz für Andreas Strohmaier errichtet. Zum Bäckereibetrieb gehörte auch Brückengasse 3.


Zweigeschossiges siebenachsiges Schopfwalmgiebelhaus des 17. Jh., im 18. Jh. (1733?) weitgehend erneuert und umgebaut. Die sparsame Fassadengliederung stammt von 1800. In der Mitte des Obergeschosses ein renovierungsbedürftiges Fresko in profiliertem halbrundem Rahmen, die Heiligen Florian und Martin mit Mariahilfmadonna nach DE POMIS (nach altem Motiv in den 1980er Jahren neu gemalt). Das kleine Eingangsportal mit bleckbeschlagener Torflügel und Türklopfer von 1800, heute in neuer, rechteckiger Rahmung.
Zweigeschossiges siebenachsiges Schopfwalmgiebelhaus des 17. Jh., im 18. Jh. (1733?) weitgehend erneuert und umgebaut. Die sparsame Fassadengliederung stammt von 1800. Die Fenster sind in gekehlten zarten Umrandungen mit Keilstein ausgeführt, im Obergeschoß mit mit profilierten Gesimsen und vertieften Rechteckfeldern mit einspringenden Ecken zwischen den Achsen.
Im Kellergeschoß sind aus 1733 (?) Kreuzgratgewölbe auf Pfeilern - zum Teil im 19. Jh. erneuert - erhalten. Im Erdgeschoß Tonnenstichkappengewölbe (Küche, hofseitig). Ein hölzerner Laufgang ziert das Obergeschoß der Hofanseite.  
 
In der Mitte des Obergeschosses ein Fresko in profiliertem halbrundem Rahmen, die Heiligen Florian und Martin mit Mariahilfmadonna nach DE POMIS - nach altem Motiv in den 1980er Jahren neu gemalt, heute wieder einer Restaurierung bedürftig. Das kleine Eingangsportal mit bleckbeschlagener Torflügel und Türklopfer von 1800, heute in neuer, rechteckiger Rahmung. Im Kellergeschoß sind aus 1733 (?) Kreuzgratgewölbe auf Pfeilern - zum Teil im 19. Jh. erneuert - erhalten. Im Erdgeschoß Tonnenstichkappengewölbe (Küche, hofseitig). Ein hölzerner Laufgang ziert das Obergeschoß der Hofanseite.  


(Nach: ÖKT 1984)  
(Nach: ÖKT 1984)  




''Kommentar: Dieses bedeutende baukünstlerische und für die Industriegeschichte der Stadt Graz (Johann Puch) höchst bedeutsame Bauwerk steht - wie viele andere, siehe die traurigen Beispiele Josefigasse 73 und Am Damm 53 - nicht unter Denkmalschutz und liegt auch in keiner Altstadt-Schutzzone. Es wäre daher von besonderer Dringlichkeit, die Erhaltung des Ensembles durch eine Unterschutzstellung zu sichern und die derzeit durch Werbetexte verunstaltete Fassade frei zu machen.''
''Kommentar: Dieses baukünstlerisch interessante und für die Bäckereigeschichte der Stadt Graz bedeutsame Bauwerk steht nicht unter Denkmalschutz und liegt auch in keiner Altstadt-Schutzzone. Es wäre daher zum empfehlen, dem von den Besitzern vorbildliche in Stand gehaltenen Bau weiterhin Augenmerk zu widmen.''


[[Kategorie:Schutz-Kataster Gries]][[Kategorie: Karlauer Straße]][[Kategorie:Adresse]]
[[Kategorie:Schutz-Kataster Gries]][[Kategorie: Karlauplatz]][[Kategorie:Adresse]]

Version vom 31. August 2011, 15:33 Uhr

47° 3' 32.58" N, 15° 25' 49.91" E

Bäckerei Strohmeyer

Nach mündlicher Überlieferung bestand hier ein Schulhaus, 1733 wurde es lt. dem Meisterbuch der bürgerlichen Bäckerinnung 1733 das Backhaus des Sebastian Andreas Hubmann. 1865 wurde Andreas Strohmeier dort Weißbäckermeister. Die hofseitig anschließende Bäckerei wurde 1874 von Baumeister Andrea Franz für Andreas Strohmaier errichtet. Zum Bäckereibetrieb gehörte auch Brückengasse 3.

Zweigeschossiges siebenachsiges Schopfwalmgiebelhaus des 17. Jh., im 18. Jh. (1733?) weitgehend erneuert und umgebaut. Die sparsame Fassadengliederung stammt von 1800. Die Fenster sind in gekehlten zarten Umrandungen mit Keilstein ausgeführt, im Obergeschoß mit mit profilierten Gesimsen und vertieften Rechteckfeldern mit einspringenden Ecken zwischen den Achsen.

In der Mitte des Obergeschosses ein Fresko in profiliertem halbrundem Rahmen, die Heiligen Florian und Martin mit Mariahilfmadonna nach DE POMIS - nach altem Motiv in den 1980er Jahren neu gemalt, heute wieder einer Restaurierung bedürftig. Das kleine Eingangsportal mit bleckbeschlagener Torflügel und Türklopfer von 1800, heute in neuer, rechteckiger Rahmung. Im Kellergeschoß sind aus 1733 (?) Kreuzgratgewölbe auf Pfeilern - zum Teil im 19. Jh. erneuert - erhalten. Im Erdgeschoß Tonnenstichkappengewölbe (Küche, hofseitig). Ein hölzerner Laufgang ziert das Obergeschoß der Hofanseite.

(Nach: ÖKT 1984)


Kommentar: Dieses baukünstlerisch interessante und für die Bäckereigeschichte der Stadt Graz bedeutsame Bauwerk steht nicht unter Denkmalschutz und liegt auch in keiner Altstadt-Schutzzone. Es wäre daher zum empfehlen, dem von den Besitzern vorbildliche in Stand gehaltenen Bau weiterhin Augenmerk zu widmen.

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