Sackstraße 12: Unterschied zwischen den Versionen

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|Bildbeschreibung7=Säulen mit Eckblatt-Kapitellen
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|Aufnahmejahr7=2023
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|Bildname8=Sackstraße_12,_Mueßhaus_(3).JPG
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|Bildname9=Sackstraße 12, Tafel Kleindienst.jpg
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|Bildbeschreibung9=Bautafel von Jörg Kleindienst
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Version vom 13. Januar 2024, 23:42 Uhr

Österreich » Steiermark » Graz » 8010 Route: Herz


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47° 4' 19.85" N, 15° 26' 14.28" E

Krebsenkeller-Haus

Großflächiger Gebäudekomplex mit straßenseitig schmalem, tiefgestrecktem Vorderhaus und einer rückwärtigen, bis zum Schloßberg reichenden Vierflügelanlage. Die weitgehend intakt erhaltene Frührenaissance-Gesamtanlage (Übergang von der Spätgotik zur Frührenaissance) zählt mit ihren stimmungsvollen Höfen zu den wichtigsten denkmalgeschützten Ensembles der Grazer Altstadt. Vom Schloßberg schaut der Uhrturm direkt zu den Gästen herunter.

Das straßenseitige Giebelhaus wurde mit dem dreiachsigen Überhang am Ende des 16.Jhs., wohl über Vorgängerbauten, errichtet und erhielt um 1710 eine barocke Stuckfassade. Im Durchgangshof sind doppelstöckige Renaissance-Arkaden zu bewundern. Das Hinterhaus wurde laut der Inschrift ober dem Gasthaus-Eingang 1538 von durch Jörg Klaindienst erbaut. Das wird durch eine Steintafel ober seinem Eingang erklärt: „Jorg Klaindienst vnd Vrsula sin havsf. hab~n mich von gru~t erbavt 1538 und 1539.“ Die dritte Frau des kaiserlichen Vizedomamts-Gegenschreiber Klaindienst, Ursula Schelchs, hatte ihm Haus und Weigarten als Mitgift zugebracht. Ab 1662 hieß es das Webersbergische Haus; der nach Osten gerichtete Giebel mit dieser Jahreszahl ist vom Hof aus zu erkennen.

Schon Jörg Klaindienst hatte hier Wein in einer „Trinkstubn“ ausgeschenkt, wohl der Raum des ehemaligen "Voit-Stüberls" direkt beim Zugang in den Hof, zuletzt Küche. Seit 1596 ist hier ein Gasthaus genannt. „Zum Roten Krebsen“ heißt es erst seit 1870, als der Besitzer, David Sigmund sein Kolonialwarengeschäft aus der Murgasse in das Vorderhaus von Sackstraße 12 verlegte.

Säulenarkaden mit Balustraden und Renaissancefenster machen das Krebsenkellerhaus zu einem architektonischen Höhepunkt. Die doppelstöckigen Arkaden im Verbindungstrakt je 8 toskanische Säulen. In der Einfahrtshalle zum Hof ebenerdig vier gedrungende Säulen mit ionischen Kapitellen, in der "Loggia" darüber vier Säulen mit Eckblatt-Kapitellen, in der Mitte der Brüstung eine .... im anschließenden Trakt über der ehem. Trinkstube drei weitere gleiche Säulen (die drei Bögen durch Fenster geschlossen).

Im Obergeschoß des Ostflügels beim Eingang zur Gaststube zwei von einer plumpen Rundsäule getragenen Bögen, darüber die Tafel mit der Gründungsinschrift von 1538. Im Obergeschoß eine im profanen Bereich einzig erhaltene, spätgotische (?) Netzrippenhalle (Mueß-Haus), die sich< zu den ehemaligen Weingärten auf den Schloßberg-Terrassen öffnet (dort ein Rundpfeiler). Drei Säulen mit Eckblatt-Kapitell öffnen sich zum Hof, drei gedrungenere Säulen mit ionischem Kapitell in der Nordostecke ober dem Aufgang in das Mueßhaus.

Im nördlichen Trakt ist das „Krebsenkeller-Stüberl“ eingerichtet; ein Gang führt in einen winzigen Hofraum, der an das Palais Herberstein (Sackstraße 16) stößt. Der zweite, kleinere Hof stößt an der Ost- und der Nordseite an den Schloßberg-Felsen, hier liegt einer der 20 Eingänge zu den ab 1943 gebauten Luftschutzstollen.

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