Josefigasse 73
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Wartet auf den Abbruch (Foto Laukhardt 2010)
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Stuckdecke im Obergeschoß (Foto Laukhardt 2010)
Ehemalige "Cottone-Druckerey"
47° 4' 36.94" N, 15° 25' 39.26" E
1767 als Codon und Leinwanth Truckherey von Andrä Farovino errichtet. Hier wurden Stoffe, vor allem Leinwand, bedruckt. 1825, wohl nach der Verlegung des Mühlgangs weiter nach Westen (der alten Verlauf ist noch an der schiefen Grenze des Hauses Am Freigarten 6 zu erkennen), wurde das Fabriks- und Werkstattgebäude aufgelassen und zu Wohnzwecken adaptiert. Die Gebäudeteile mit den Hausnummern 65 – 71 sind schon vor Jahrzehnten (teils schon 1910) abgerissen worden.
1984 ist das erhaltene Objekt (die ehemalige Mange) in der Kunsttopographie der Bezirke Gries und Lend, S. 263, gewürdigt worden: Zweigeschossiges, von einem Paralleldach mit dreifachen Schopfwalmgiebeln nach Osten und Westen überdachtes Gebäude des 18. Jhs. mit älterem Baukern, einläufige Treppenrampe zum Obergeschoß, tonnengewölbte Keller, tonnengewölbte Flure, im Obergeschoß mit Stichkappen.
Ein auf Betreiben der Baubehörde eingeleitetes Unterschutzstellungs-Verfahren des Bundesdenkmalamtes führte 2004 zu der Erkenntnis, das Objekt sei wegen seines "desaströsen" Zustandes als Denkmal nicht zuerhalten. Das führte zu einem Abbruchbescheid der Baubehörde. Versuche des Besitzers, eine Sanierung - mit Aufstockung - vorzunehmen, scheiterten.
Kommentar: Der als wertvolles Industriedenkmal zu wertende Gebäudekomplex mit seiner einzigartigen Baustruktur liegt leider knapp außerhalb der Altstadt-Schutzzone. Bis zum Eingreifen beherzter Aktivbürger diente das Areal 2011 als Mülldeponie. Nun greift eine bekannte Investoren- bzw. Verwerter-Gruppe nach dem Objekt, dessen Abbruch unmittelbar bevorsteht. Nach dem Mustralhof Am Damm 53 wird so wieder ein Stück Grazer Industriegeschichte dem Erdboden gleichgemacht werden. Tatsächlich könnte das Gebäude gerettet werden, wie die intakt gebliebenen, trockenen Kellergewölbe und die im Obergeschoß erhaltene Stuckdecke zeigen.