Körösistraße 92

Aus Baugeschichte

47° 5' 5.99" N, 15° 25' 47.23" E

"Ehem. Rottal-Mühle"

Pittoreske Anlage mit Schopfwalmgiebeln. Ab 1800 diverse Umbauten. Leider beschädigtes Fassadenfresko Hl. Dreifaltigkeit, hl. Florian, 1. Hälfte 19. Jh. In der Geschichte wird das Gebäude unterschiedlich bezeichnet: 1678 Hauptmühle (?), 1737 obere Rottalmühle, 1701 Obere Prankermühle, 1738 Kord. Pfeilhofer (oder Pfeifhofer), Witwer der gewesenen Steinpeißhauptmüllerin), 1785 Bäckermühle, 1803 Rattalmühle, 1813 Bäckerhandwerk, 1927 Jüngeres Bäckermühlkonsortium.

Besitzgeschichte: Schon 1606 wird eine „Eybeswalderischen Mühl“ genannt. 1669 ging sie an Maria Isabella von Eibiswald über, die mit Hanns Christof Freiherrn von Rottal vermählt war. 1668 wurde sie an die Landschaft veräußert, wenig später übernahmen die mit den Rottalern verschwägerten Freiherren von Prank und die mit ihnen versippten Steinbeiß den Mühlenbetrieb. Im 18. Jahrhundert hieß sie gewöhnlich die obere Prankermühle oder zweite Steinbeißmühle zum Unterschied von der "Haubtmühle", die man untere Prankerische Mühle oder zweite Steinbeißmühle nannte. Der letzte Besitzer beider Mühlen war Graf Ferdinand Josef von Prank, der tief verschuldet war und die Mühlen verfallen ließ. Aus seiner Konkursmasse erwarb 1765 das Altere Bäckermühl-Consortium beide Mühlen, die es noch heute besitzt. Die Rottalmühle wurde 1905 außer Betrieb gesetzt.

(Aus: Popelka II; Pirchegger, Häuserbuch Ost; DEHIO Graz)

Kommentar: Dieses - mit der Kienreich'schen Papiermühle in der Körösistraße 38 und der ehem. Nagelschmiede in der Körösistraße 59 - letzte Beispiel der Industrie, die die Wasserkraft des linksseitigen Mühlgangs nützte, ist nicht denkmalgeschützt und liegt auch nicht in einer Altstadt-Schuttzzone. Wenn sein Äußeres auch durch moderne Anbauten gestört ist, die derzeitige Färbelung unpassend erscheint, und die ehemaligen Fassadenfresken nicht mehr sichtbar sind, sollte das Gebäude unbedingt erhalten werden und hätte Denkmalschutz verdient.

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von Baugeschichte. Durch die Nutzung von Baugeschichte erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.