Karlauer Straße 46

Aus Baugeschichte

47° 3' 36.17" N, 15° 25' 49.82" E

Ehemalige Lederstampfe und Werkstatt Puch

Schon 1701 wird hier "Lederzurichters Stampf bei der Steinen Brück", 1701 und 1721 Franz Decenti (Discendo, Decenta), "fürstlicher Lederzurichter" genannt. 1815 erfolgte ein Umbau des Gebäudes, die zur Straße gewandte Front wird mit mit einem Doppelschopfwalmgiebel versehen, das unter der Hausmadonna befindliche Rundbogenportal vermauert und der Hauseingang an die Südseite verlegt. 1838 - 1872 ist hier die Lederfabrik Manker ansässig, 1891 - 1896 hat Johann Puch hier seine Styria-Dürrkopp-Fahrradwerke, die das gesamte Areal zwischen Köstenbaumgasse 17 und Karlauer Straße umfassten.

Zweigeschossiges Wohnhaus über rechteckigem Grundriß, vierachsig. Im Kern 17. Jh. (lt. Stöckl: 1670, Franz Decenta). Das Eingangsportal ist aus Marmor vom Steinberg bei Graz, der Keilstein mit den Initialen "JH" (J. Höck) mit Gerberfass, gekreuzten Walkstäben und Lorbeerzweigen, der Kämpfer mit der Inschrift "1815".

Straßenseitig ist in der Fassadenmitte eine kleine halbrunde Nische in zart profilierter Umrahmung mit Keilstein um 1800, Sandsteinfigur einer Maria Immaculata, MARX SCHOKOTNIGG zugeschrieben, um 1710 - 1715.

Hinter dem Haus (Karlauer Straße Nr. 42a, 44) die ausgedehnten dreigeschossigen ehemaligen Fabriksgebäude erhalten bzw. durch neue ergänzt.

(Nach: ÖKT 1984)


Kommentar: In unseren Tagen liegt das Sterben alter Gasthäuser fast schon hinter uns. Der alte Posthof steht nicht unter Denkmalschutz und liegt auch in keiner Altstadt-Schutzzone. Es wäre daher von besonderer Wichtigkeit, die Erinnerung an diese alte Herberge in ihrem pittoresken Bestand samt dem Bildstock weiterhin zu erhalten.

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