Diskussion:Hofgasse 15
Wieso verfährt man mit neu entdeckten Bauteilen aus der Vergangenheit so unsensibel, fragen sich viele Denkmal-Interessierte. So wurden die 2010 im Erdgeschoss des Karlstraktes aufgedeckten Reste der mittelalterlichen Stadtmauer nach dem Einbau der Technik feinsäuberlich zubetoniert. Als ganz besonders unverständlich wird die Haltung des Denkmalamtes eingestuft. Als man 2012 bei Fassadenarbeiten im 2. OG der Hofseite des Karlstraktes gotische Fenserlaibungen - vermutlich aus der Zeit Kaiser Friedrichs III. - aufdeckte, wollte der Landeskonservator diese und Freskenteile wieder zumörteln lassen, mit der Begründung, dass diese Spolien den Gesamteindruck der Renaissance-Anlage des Karlstraktes stören würden! Dabei haben diese Funde völlig neue Aspekte der Baugeschichte der Residenz des Heiligen Römischen Reiches geliefert.
Laukhardt 12:28, 5. Mär. 2013 (CET)
Das Landeskonservatorat antwortete am 22.5.2013 dazu: "Während der Fassadeninstandsetzung des Karlstraktes 2012 wurden mehrere gotische Baustrukturen festgestellt, die teilweise bekannt waren, teilweise aber auch neue Erkenntnisse brachten. Unter anderem war ersichtlich, dass die mittelalterlichen Bauteile bis in das 1. OG reichen, was mit der Zweigeschoßigkeit des Friedrichstraktes und der Kammerkapelle im 15. Jhdt korrespondiert. Entlang der Stadtmauer existierte also schon in dieser Zeit eine durchgehend zweigeschoßige Verbauung. In diesem Zusammenhang konnte im 1. OG ein beschädigtes, verstäbtes spätgotisches Fenster dokumentiert werden, das aufgrund der Geschlossenheit des Erscheinungsbildes aus denkmalpflegerischen nicht präsentiert wurde. Eine ebenfalls entdeckte Nische mit bemerkenswerten Malereien des frühen 16. Jhdts wird restauriert und präsentiert."