Allerheiligenweg 10

Aus Baugeschichte

Österreich » Steiermark » Graz » 8020



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47° 3' 58.06" N, 15° 23' 8.48" E

Ehem. Schloss Baierdorf

Hier befand sich im 15. Jh. der der weststeirischen Ritterfamilie der Gradner gehörige kleine Wehrbau, auch Schloss Baierdorf genannt. In der nicht mehr im Original erhaltenen Stiftungsurkunde des Peter von Graden für die etwas darunter befindliche Allerheiligen-Kapelle vom 29. Juni 1423 wurde sie als Capell zu Lob und Ehr unserer Frau und Aller Heiligen zu Payrdorf … von Grundt aufgebaut. Der Wehrbau wurde wohl vom Gründer der Ortschaft Baierdorf errichtet, befand dann im Besitz der Aribonen, von welchen er an die Eppensteiner und dann an die Peilsteiner weitergegeben wurde. Es wird vermutet, dass der im Jahre 1361 erwähnte Werigant von Payerdorf und sein Sohn Heinrich ihren Namen von diesem Wehrbau ableiteten. Die Peilsteiner verkauften das Gut 1400 an den Grafen von Montfort. Der Graf von Montfort verlieh am 11. Mai 1435 das Gut an die Windischgrätzer, welche auch das Schloss Algersdorf besaßen. An die Gradner wurde das Gut anscheinend von den Windischgrätzern übergeben. Nach den 1509 ausgestorbenen Gradnern wurde der Verlaß 1519 geteilt, das Schloss Baierdorf, der Meierhof und das Amt wurden von Lasla von Ratmannsdorf, Hans von Helfenberg und ihren Geschwistern übernommen und an die verschwägerten Sinzendorfer weitergegeben. Diese wiederum übergaben es an die Prantner von Winterhof. 1573 verkaufte Hans Prantner das Gut Jakob Zäggl von Friedau. Max von Khuenberg folgte diesem wenige Jahre später als Besitzer nach. Polykarp Stürgkh kaufte das Gut 1579 mit der Kapelle und baute es zu einem Edelsitz aus, da er gemäß dem Testament seines Vaters nicht auf Schloss Plankenwarth wohnen durfte. Als er 1595 verstarb, hinterließ er ein stark verschuldetes Erbe, welches von Ruprecht Windischgrätzer für eine Schuld von 3000 Gulden gepfändet wurde. 1596 verkauften die Erben von Stürgkh den Edelsitz und das Gut an Hans Ulrich von Eggenberg, welche dieser verfallen ließ. Die Gründe verwendete er für seine Meierschaft auf Schloss Algersdorf. Das Lehen über das Gut ging Ende des 16. Jahrhunderts von den Grafen von Montfort an den Landesfürsten über. Hans Adam von Liechtenstein war in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts der Besitzer des „Bayrdorfer Maierhofs“, welchen er 1699 an Johann Weber verkaufte. 1736 kaufte Wolf Jakob Fraydenegg von Monzello den Hof und übergab ihn 1780 an den Freiherrn Leopold von Dolberg. Der „Freihof zu Baierdorf“ wurde 1821 an Johann Carl Harl verkauft. 1828 kam er bei einer öffentlichen Versteigerung an Valentin Pillich. 1830 wurde er von Sophia Schiffkorn gekauft. Der „Mayerhof zu Baierdorf“ kam 1843 in den Besitz von Friedrich de Buigni [de Buignè?], welcher ihn an einen "Verein zur Begründung der Seidenzucht" verkaufte. Dieser Verein verkaufte den Hof später an den Bienenzüchter-verein. Der letzte bekannte Besitzer war Rudolf Schosserer, welcher den Hof 1871 erwarb.


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