Hilmteichstraße 24 (Graz)
Österreich » Steiermark » Graz » 8010
47° 4' 51.24" N, 15° 27' 45.00" E
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Abbruch beginnt im November - 2017
Villa Albrecher-Leskoschek
Das Haus hat auch für die politischen Aktivitäten des später wegen angeblichen Hochverrats hingerichteten Architekten eine Rolle gespielt (vgl. Margit Franz, Zeitgeschichte im Diskurs, Wien 2008, S. 347: "... Deckadresse von Frau Leskoschek in der Hilmteichstraße in Graz ersucht, ...").
Im Wohn- bzw. Esszimmer der Villa befindet sich ein heute übermaltes Wandbild, das der Künstler Axl Leskoschek - der ja auch mit Eichholzer befreundet war - in einer Seccotechnik 1937 anfertigte; es trägt den Titel "Allegorie der Freunde" (Vgl. Eva Klein, Verborgene Moderne, in: Denk!mal Zukunft, Graz 2012, S. 61-80).- Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Eichholzers Entwurf 1937 (StAG)
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Alte Ansicht (E. Klein)
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Wandbild Axl Leskoschek (E. Klein)
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Heutige Ansicht (Laukhardt 2012)
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Verbindungstür - 2016
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Durchblick zur Diele
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Wohnraum früher
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...und heute
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Treppe
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Detail
Kommentare
Laukhardt (Diskussion) 18:04, 10. Mai 2016 (CEST)
Am 5. Juni 2016 fand ein bewegendes "Abschiedsfest" für statt, organisiert von Antje Senarclens de Grancy, Eva Klein und Heimo Halbrainer in Zusammenarbeit mit dem Haus der Architektur. Ein Grazer Tageszeitung berichtete am Tag danach sehr treffend: ".... außergewöhnliche Konzeption und Gestaltung als Gesamtkunstwerk .... Wandgemälde von Axl Leskoschek 'Allegorie der Freunde', das inhaltlich auf die politisch angespannte Situation Bezug nahm. Aber auch als Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle, die sich gegen das Nazi-Regime stellten, sich in große Gefahr begaben oder wie Eichholzer mit dem Leben bezahlten ... " Wie ein große Zahl von Architekten, Baufachleuten, Künstlern und interessierten Grazern feststellen konnte, stimmt jedoch eine Passage des Berichtes überhaupt nicht, denn das Haus ist keinesweg "baufällig". Auch wenn es vom Denkmalamt als nicht schützenswert eingestuft wurde, was kaum jemand verstehen wollte, zeigte sich das Anwesen in einem äußerst guten Zustand und nach wie vor in einem faszinierenden Licht. Die Inszenierung von Eingang und Flur, die Schiebtür mit dem runden Glasdurchblick und der große Wohnsalon sind einzigartige Beispiele einer gehobenen Wohnkultur der Zeit vor dem 2. Weltkrieg. Hier sind - wie Kinder der Familie schilderten - im privaten Umfeld junge Künstler aufgetreten, die später zu Berühmtheit gelangten. Das vorerst aus Kostengründen noch nicht freigelegten Wandbild wurde in einer Reproduktion bestaunt und von Kindern "neu interpretiert". Fast alle Räume in Erdgeschoß und Oberstock, die Terrassen und der Garten zogen die Besucher regelrecht in ihren Bann.
Zusammenfassend: Das Haus Albrecher-Leskoschek ist ein einzigartiges Denkmal für Architektur, Kunst und Wohnkultur, das seinesgleichen in unserem Raum sucht. Zudem ist eine bedeutende Gedenkstätte für den Widerstand gegen ein menschenverachtendes, mörderisches Regime. Das Haus sollte unserer Ansicht nach einer Verwendung zugeführt werden, die seiner Rolle in einer bewegten Vergangenheit unseres Landes und der Stadt Graz gerecht wird. Für das von der KAGES hier angeblich geplante Röntgen-Archiv wird sich ja wohl eine geeignetere Stelle finden lassen.
Wir (Jördis Tornquist und Peter Laukhardt) haben deshalb eine Unterschriftenliste aufgelegt, die Bürgermeister Nagl und Stadträtin Kahr am 7. Juni 2016 als Petition übergeben wurde und in der die beiden Politiker ersucht werden, alles zu unternehmen, damit das Haus Albrecher-Leskoschek erhalten bleibt und eine Freilegung und Restaurierung des Wandbildes ermöglicht wird. Auf dieser Liste finden sich 117 Unterschriften der Besucher des "Abschiedsfestes", es sind prominente Namen aus allen Kreisen der Grazer Bevölkerung, aber auch aus anderen Bundesländern. Laukhardt (Diskussion) 18:41, 7. Jun. 2016 (CEST)
Im Dezember 2017 wurde das Haus abgerissen. Ob die von der KAGES versprochene Eichholzer-Gedenkstätte in einem Neubau kommen wird, bleibt abzuwarten.
Laukhardt (Diskussion) 11:43, 10. Mai 2018 (CEST)